Gemeinsame Presseaussendung von Land Tirol und Landesschulrat für Tirol:
Zahlen und Fakten zum Schulbeginn
Auf die Plätze, fertig, lernen: Über 80 Prozent der Pflichtschulen starten früher
Die Schulbank drücken – das müssen spätestens ab 14. September 2015 rund 93.000 Tiroler SchülerInnen. Die endgültigen Zahlen stehen erst nach Schulbeginn fest. Für die meisten von ihnen beginnt der „Ernst des Lebens“ aber bereits eine Woche früher. 456 der 540 allgemein bildenden Pflichtschulen sowie neun höhere Schulen und zwei Tiroler Fachberufsschulen haben Herbst- bzw. Frühjahrsferien und starten daher früher durch. Im Herbst 2015 kommen in den Pflichtschulen 135 zusätzliche Lehrpersonen zum Einsatz, die das Land Tirol im Rahmen des im Juni beschlossenen Impulspakets mit 5,5 Millionen Euro finanziert. Insgesamt fließen aus diesem Konjunkturprogramm in den Jahren 2015 und 2016 27 Millionen Euro in die Bildung.
„Ziel ist es, dass alle Kinder und Jugendlichen in Tirol bestmöglich unterstützt werden“, betont Beate Palfrader, Bildungslandesrätin und Amtsführende Präsidentin des Landesschulrats für Tirol. „100 der zusätzlichen Lehrkräfte werden daher Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf unterstützen. 35 Lehrpersonen sollen Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien die Integration in den Schulalltag erleichtern.“ Die Zuständigkeit liege in beiden Fällen zwar beim Bund, die vom Bund finanzierten Lehrerstellen in der Sonderpädagogik reichen aber nicht aus und auch die Integration von Flüchtlingskindern werde vom Bund zu wenig berücksichtigt.
Integration von Flüchtlingskindern
Im vergangenen Schuljahr besuchten insgesamt 385 Flüchtlingskinder 97 allgemein bildende Pflichtschulen an 54 Schulstandorten in Tirol. „Tirol nimmt seine Verantwortung umfassend wahr und reicht Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien die Hand“, betont LRin Palfrader. Bei der Integration werden die Kinder von der zuständigen Betreuungsstelle, die laufend mit der Schulleitung in Kontakt steht, unterstützt und im Rahmen der allgemeinen Versorgung mitbetreut. Als außerordentliche SchülerInnen werden sie nicht benotet.
Derzeit arbeitet das Land Tirol gemeinsam mit dem Landesschulrat intensiv an einem Maßnahmenpaket und Unterstützungsprogramm für die Schulen. Dieses sieht neben zusätzlichen Lehrkräften auch eine Informationskampagne im Herbst an allen Schulen, eine zentrale Koordinationsstelle und gezielte Unterstützung für traumatisierte Kinder und Jugendliche durch die Schulpsychologie vor. Außerdem finanziert das Land Tirol auch weiterhin zusätzliche Unterrichtsstunden in Deutsch, muttersprachlichen Unterricht sowie Unterrichtsmaterialien.
Zentralmatura flächendeckend
Zur Zentralmatura treten im Schuljahr 2015/16 erstmals alle rund 4.100 MaturantInnen an. Ende des vergangenen Schuljahres ging diese neue Form der Reifeprüfung an den allgemein bildenden höheren Schulen (AHS) erstmals flächendeckend und reibungslos über die Bühne. Im neuen Schuljahr wird die Zentralmatura schließlich auch auf alle berufsbildenden höheren Schulen (BHS) ausgeweitet.
Internationale Ausbildung startet
Als Ergänzung zum schulischen Angebot nimmt die International School Kufstein Tirol mit Beginn des neuen Schuljahrs ihren Betrieb auf. Sie wird eingebettet in die Fachhochschule Kufstein als Oberstufenrealgymnasium geführt. Unterrichtssprache ist Englisch. Der Abschluss erfolgt mit dem internationalen Baccalaureate Diploma und der heimischen Zentralmatura.
Neues Dienstrecht in Kraft
Das neue Schuljahr bringt auch Neuerungen für Lehrpersonen. Das neue Dienst- und Besoldungsrecht trat mit 1. September in Kraft. Dieses sieht neben höheren Einstiegsgehältern und einer einheitlichen Grund-Gehaltskurve für alle Lehrpersonen unabhängig vom Einsatzgebiet unter anderem auch eine Anhebung der Unterrichtsstunden vor. Nach einer fünfjährigen Übergangsfrist mit Wahlmöglichkeit für Neueintretende zwischen „Neu- und Altrecht“ gilt das neue Dienstrecht ab dem Schuljahr 2019/2020 für alle Neueintretenden verpflichtend.
PISA-Studie im Herbst 2015
Das reguläre Testfenster für Österreich liegt zwischen dem 26. Oktober und dem 4. Dezember 2015. Für Berufsschulen gibt es ein erweitertes Testfenster von 12. Oktober bis 11. Dezember 2015. Eine wesentliche Neuerung bei PISA 2015 ist, dass der gesamte Test ausschließlich computerbasiert durchgeführt wird. Die Schwerpunkte der Tests wechseln alle drei Jahre. Da bei PISA 2015 die Naturwissenschaftskompetenz im Vordergrund steht und schwerpunktmäßig erfasst wird, müssen alle SchülerInnen naturwissenschaftliche Fragestellungen lösen.
Die Zahlen im Detail finden Sie >>hier<<.